1413 Dezember 10., Breisach a. Rh.
Aus Endinger Geschichte
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== 1413 Dezember 10., Breisach a. Rh. == | == 1413 Dezember 10., Breisach a. Rh. == | ||
- | ''Wir Fri[e]derich von got[te]s gnaden Herzog zue Österreich, zu Steür'' (Steyr)'', zu Kernden'' (Kärnten)'', unnd zu Crayn'' (Krain)'', Graf zu Tirol ect. thun khundt, daß wir denn e[h]rbar[e]n weißen, unsern lieben getrewen, dem Richter, Burgermeister, Rhat, und denn Burg[er]n gemeinlich'' (der Gemeinde) ''zu Endingen, unnsere Vest[ung] genan[n]t [der] Schaffgieß[en], mit allen Nu[t]zen, Rechten, E[h]ren, Würden, Zwingen, Bennen'' (Bänne)'', GeJagt'' (der Jagd)'', Wildpenn'' (Wildbänne)'', Holz, Veldt unnd namblich'' (namentlich) ''mit allen i[h]rer Zugehörung, nich[t]z [a]ußgenommen, von solcher Trew und Dienst wegen, so sy manigfaltiglichen gethan hand, unnd hinfür'' (in Zukunft) ''woll'' (wohl) ''thuen mögen, und sollen unnd auch von [be]sonndern gnaden zu Lehen gelühen'' (geliehen)'' haben unnd leühen'' (leihen) ''auch wissen[t]lichen mit dem Brief'' (Urkunde)'', was wir ze Recht davan'' (davon)'' lühen'' (leihen)'' sollen oder mögen, unnd allso sy'' (sie)'' ayliff'' (elf)'' hund[er]t gueter unnd gebr[auchlicher] r[h]einischer Gulden gelühen hannd'' (geliehen haben) ''die wir i[hne]n dar[a]uf hand'' (haben, dazu)'' geschlagen in solcher Wyaß'' (Weise)'', daß sy'' (sie)'' unnd all i[h]r Nachkhom[m]en, dieselben Vest[e] mit i[h]rer Zugehörung alls vor ist begriffen, hinfür'' (auch in Zukunft, weiterhin)'' von uns, unnser[e]m Brue[de]r, Vetter unnd Erben in[ne]haben, nu[t]zen unnd niessen'' (zum Niessbrauch)'', alß Lehens- unnd Landtsrecht ist, allß lanng unz'' (bisweilen)'' wir, [o]der unnser[e] Erben die ehegenannten Vest[e] mit i[h]rer Zugehörung umb die ob[en]genan[n]te sum[m]a gellt[e]s wi[e]der ablößen, [o]der Losung'' (Ablösung) ''sy'' (sie)'' unns auch allso stats'' (stets)'' thuen sollen, im'' (in)'' dem nechsten Monat nach unnser[er] Mahnung, ohn[e] alle Ußzüg (Abzüge), Widerredt unnd Geverdte'' (Gefährdung) ''unnd sollen sy'' (sie) ''auch darbey'' (dabei)'' halten unz in die vorgenan[n]ten ayliffhundert Gulden [a]ußger[e]icht unnd bezahlt sindt worden ungevarlich'' (ungefährlich)'', auch sollen sy'' (sie) ''unns die vorgenannten unser Vest[e] offenn halten'' (Öffnungsrecht)'', unns unnd die unsern darin und daruß'' (hinein und raus) ''zulassen, unnd darin zuenthalten in aller unser[er] Notturfft'' (in Bedrängniß,im Krieg)'', wider meniglichen'' (gegen jedermann)'', doch [a]uf unnser[e] Kost[en] unnd Zörung'' (Zehrung)'', auch o[h]ne geferdt'' (Gefährdung)'', wehre'' (wäre) ''[es] auch daß i[h]n[en] Yemandt, wer der were, von derselben Vest[e] wegen mit i[h]rer Zugehörung zuspreche'' (ihnen die Burg | + | ''Wir Fri[e]derich von got[te]s gnaden Herzog zue Österreich, zu Steür'' (Steyr)'', zu Kernden'' (Kärnten)'', unnd zu Crayn'' (Krain)'', Graf zu Tirol ect. thun khundt, daß wir denn e[h]rbar[e]n weißen, unsern lieben getrewen, dem Richter, Burgermeister, Rhat, und denn Burg[er]n gemeinlich'' (der Gemeinde) ''zu Endingen, unnsere Vest[ung] genan[n]t [der] Schaffgieß[en], mit allen Nu[t]zen, Rechten, E[h]ren, Würden, Zwingen, Bennen'' (Bänne)'', GeJagt'' (der Jagd)'', Wildpenn'' (Wildbänne)'', Holz, Veldt unnd namblich'' (namentlich) ''mit allen i[h]rer Zugehörung, nich[t]z [a]ußgenommen, von solcher Trew und Dienst wegen, so sy manigfaltiglichen gethan hand, unnd hinfür'' (in Zukunft) ''woll'' (wohl) ''thuen mögen, und sollen unnd auch von [be]sonndern gnaden zu Lehen gelühen'' (geliehen)'' haben unnd leühen'' (leihen) ''auch wissen[t]lichen mit dem Brief'' (Urkunde)'', was wir ze Recht davan'' (davon)'' lühen'' (leihen)'' sollen oder mögen, unnd allso sy'' (sie)'' ayliff'' (elf)'' hund[er]t gueter unnd gebr[auchlicher] r[h]einischer Gulden gelühen hannd'' (geliehen haben) ''die wir i[hne]n dar[a]uf hand'' (haben, dazu)'' geschlagen in solcher Wyaß'' (Weise)'', daß sy'' (sie)'' unnd all i[h]r Nachkhom[m]en, dieselben Vest[e] mit i[h]rer Zugehörung alls vor ist begriffen, hinfür'' (auch in Zukunft, weiterhin)'' von uns, unnser[e]m Brue[de]r, Vetter unnd Erben in[ne]haben, nu[t]zen unnd niessen'' (zum Niessbrauch)'', alß Lehens- unnd Landtsrecht ist, allß lanng unz'' (bisweilen)'' wir, [o]der unnser[e] Erben die ehegenannten Vest[e] mit i[h]rer Zugehörung umb die ob[en]genan[n]te sum[m]a gellt[e]s wi[e]der ablößen, [o]der Losung'' (Ablösung) ''sy'' (sie)'' unns auch allso stats'' (stets)'' thuen sollen, im'' (in)'' dem nechsten Monat nach unnser[er] Mahnung, ohn[e] alle Ußzüg (Abzüge), Widerredt unnd Geverdte'' (Gefährdung) ''unnd sollen sy'' (sie) ''auch darbey'' (dabei)'' halten unz in die vorgenan[n]ten ayliffhundert Gulden [a]ußger[e]icht unnd bezahlt sindt worden ungevarlich'' (ungefährlich)'', auch sollen sy'' (sie) ''unns die vorgenannten unser Vest[e] offenn halten'' (Öffnungsrecht)'', unns unnd die unsern darin und daruß'' (hinein und raus) ''zulassen, unnd darin zuenthalten in aller unser[er] Notturfft'' (in Bedrängniß,im Krieg)'', wider meniglichen'' (gegen jedermann)'', doch [a]uf unnser[e] Kost[en] unnd Zörung'' (Zehrung)'', auch o[h]ne geferdt'' (Gefährdung)'', wehre'' (wäre) ''[es] auch daß i[h]n[en] Yemandt, wer der were, von derselben Vest[e] wegen mit i[h]rer Zugehörung zuspreche'' (ihnen die Burg auf dem Klageweg will streitig machen)'', daß sy'' (sie) ''dann darumb Niemandt gebunden sei[e]n zu antwortten, dann'' (als denn)'' vor uns, unnd unnsern Rhäten oder unnserm Landtvogt, der dann ye zu denn Zeiten ist'' (wer auch immer gerade dieses Amt bekleide)'', unnd vor unsern Rhäten, das[s]elbs'' (desselben) ''wir sy'' (sie) ''dann versprechen'' (für sie sprechen) ''unnd vertretten sollen, nach i[h]r[er] Notturfft o[h]ne geferdt'' (Gefahr für sie)'', danan so emphelehen wir unnser[e]n lieben, getrewen allen und yegelichen Lanndtvogt, gegenwürttigen'' (genwärtigem) ''unnd künfftigen, unnd auch allen unnsern Stetten m Preysgaw'' (Städten im Breisgau)'', das sy'' (sie)'' die ergenanten'' (egenannten, vorgenannten) ''unnser [Bu]rger unnd Statt zu Endingen bey der ob[en]genan[n]ten Vest[e] mit i[hre]r Zugehörung vestigelichen'' (befestigt, in gutem verteidigungsbereitem Zustand)'' haltet unnd beschirmet, allß vorbescheiden'' (vorbeschrieben) ''ist, unnd nicht gestattet, das i[h]nen Yemandt daran kein Irrung noch Beschwernus'' (Beschwerniss) ''thuet'' (das Erzhaus Österreich gestattet es nicht, daß Jemand den Endingern die Wasserfeste Schaffgießen streitig macht)'', wann wir dann allso meinen und wöllen'' (weil wir also dieser Meinung sind und es wollen) ''mit Urkhundt diß[es] brief[e]s, [ge]geben ze Brysach an Son[n]tag nach Sanct Niclaus tag, im nach C[h]rists geburt dem vierzehenhundertsten unnd dreizehensten Jahre.'' |
Quelle: Stefan Schmidt: ''Die Geschichte des Dorfes Wellingen am Rhein, sowie das Lehen und die Wasserfeste Schafgießen'' 2008. Aus dem Endinger Stadtarchive Uk.Nr. 47a, Vidimus (beglaubigte Abschrift) identisch von 1531. | Quelle: Stefan Schmidt: ''Die Geschichte des Dorfes Wellingen am Rhein, sowie das Lehen und die Wasserfeste Schafgießen'' 2008. Aus dem Endinger Stadtarchive Uk.Nr. 47a, Vidimus (beglaubigte Abschrift) identisch von 1531. |
Version vom 18:40, 18. Mai 2009
1413 Dezember 10., Breisach a. Rh.
Wir Fri[e]derich von got[te]s gnaden Herzog zue Österreich, zu Steür (Steyr), zu Kernden (Kärnten), unnd zu Crayn (Krain), Graf zu Tirol ect. thun khundt, daß wir denn e[h]rbar[e]n weißen, unsern lieben getrewen, dem Richter, Burgermeister, Rhat, und denn Burg[er]n gemeinlich (der Gemeinde) zu Endingen, unnsere Vest[ung] genan[n]t [der] Schaffgieß[en], mit allen Nu[t]zen, Rechten, E[h]ren, Würden, Zwingen, Bennen (Bänne), GeJagt (der Jagd), Wildpenn (Wildbänne), Holz, Veldt unnd namblich (namentlich) mit allen i[h]rer Zugehörung, nich[t]z [a]ußgenommen, von solcher Trew und Dienst wegen, so sy manigfaltiglichen gethan hand, unnd hinfür (in Zukunft) woll (wohl) thuen mögen, und sollen unnd auch von [be]sonndern gnaden zu Lehen gelühen (geliehen) haben unnd leühen (leihen) auch wissen[t]lichen mit dem Brief (Urkunde), was wir ze Recht davan (davon) lühen (leihen) sollen oder mögen, unnd allso sy (sie) ayliff (elf) hund[er]t gueter unnd gebr[auchlicher] r[h]einischer Gulden gelühen hannd (geliehen haben) die wir i[hne]n dar[a]uf hand (haben, dazu) geschlagen in solcher Wyaß (Weise), daß sy (sie) unnd all i[h]r Nachkhom[m]en, dieselben Vest[e] mit i[h]rer Zugehörung alls vor ist begriffen, hinfür (auch in Zukunft, weiterhin) von uns, unnser[e]m Brue[de]r, Vetter unnd Erben in[ne]haben, nu[t]zen unnd niessen (zum Niessbrauch), alß Lehens- unnd Landtsrecht ist, allß lanng unz (bisweilen) wir, [o]der unnser[e] Erben die ehegenannten Vest[e] mit i[h]rer Zugehörung umb die ob[en]genan[n]te sum[m]a gellt[e]s wi[e]der ablößen, [o]der Losung (Ablösung) sy (sie) unns auch allso stats (stets) thuen sollen, im (in) dem nechsten Monat nach unnser[er] Mahnung, ohn[e] alle Ußzüg (Abzüge), Widerredt unnd Geverdte (Gefährdung) unnd sollen sy (sie) auch darbey (dabei) halten unz in die vorgenan[n]ten ayliffhundert Gulden [a]ußger[e]icht unnd bezahlt sindt worden ungevarlich (ungefährlich), auch sollen sy (sie) unns die vorgenannten unser Vest[e] offenn halten (Öffnungsrecht), unns unnd die unsern darin und daruß (hinein und raus) zulassen, unnd darin zuenthalten in aller unser[er] Notturfft (in Bedrängniß,im Krieg), wider meniglichen (gegen jedermann), doch [a]uf unnser[e] Kost[en] unnd Zörung (Zehrung), auch o[h]ne geferdt (Gefährdung), wehre (wäre) [es] auch daß i[h]n[en] Yemandt, wer der were, von derselben Vest[e] wegen mit i[h]rer Zugehörung zuspreche (ihnen die Burg auf dem Klageweg will streitig machen), daß sy (sie) dann darumb Niemandt gebunden sei[e]n zu antwortten, dann (als denn) vor uns, unnd unnsern Rhäten oder unnserm Landtvogt, der dann ye zu denn Zeiten ist (wer auch immer gerade dieses Amt bekleide), unnd vor unsern Rhäten, das[s]elbs (desselben) wir sy (sie) dann versprechen (für sie sprechen) unnd vertretten sollen, nach i[h]r[er] Notturfft o[h]ne geferdt (Gefahr für sie), danan so emphelehen wir unnser[e]n lieben, getrewen allen und yegelichen Lanndtvogt, gegenwürttigen (genwärtigem) unnd künfftigen, unnd auch allen unnsern Stetten m Preysgaw (Städten im Breisgau), das sy (sie) die ergenanten (egenannten, vorgenannten) unnser [Bu]rger unnd Statt zu Endingen bey der ob[en]genan[n]ten Vest[e] mit i[hre]r Zugehörung vestigelichen (befestigt, in gutem verteidigungsbereitem Zustand) haltet unnd beschirmet, allß vorbescheiden (vorbeschrieben) ist, unnd nicht gestattet, das i[h]nen Yemandt daran kein Irrung noch Beschwernus (Beschwerniss) thuet (das Erzhaus Österreich gestattet es nicht, daß Jemand den Endingern die Wasserfeste Schaffgießen streitig macht), wann wir dann allso meinen und wöllen (weil wir also dieser Meinung sind und es wollen) mit Urkhundt diß[es] brief[e]s, [ge]geben ze Brysach an Son[n]tag nach Sanct Niclaus tag, im nach C[h]rists geburt dem vierzehenhundertsten unnd dreizehensten Jahre.
Quelle: Stefan Schmidt: Die Geschichte des Dorfes Wellingen am Rhein, sowie das Lehen und die Wasserfeste Schafgießen 2008. Aus dem Endinger Stadtarchive Uk.Nr. 47a, Vidimus (beglaubigte Abschrift) identisch von 1531.