1323 Februar 1., Freiburg i. Br. - die Bürger Endingen geloben dem Johann Malterer, Metzger und Bürger von Freiburg

Aus Endinger Geschichte

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Version vom 18:16, 4. Jan. 2010

Die Bürger von Endingen geloben dem Johann Malterer * dem Mezzier (Metzger), einem Bürger von Freiburg, eine jährliche unablösige Gült von 10 Mark Silber zu geben.

  • Johann Malterer, ein Breisacher Bürger war auch Großgrundbesitzer in der Gemeinde Riegel, so heißt es dort:

Der Adlige Johann Malterer hatte es um 1355 geschafft, Riegel weitgehend alleine unter seine Herrschaft zu bringen. Nach seinem Tod allerdings teilte die Witwe von Johann Malterer Riegel in 11 verschiedene Herrschaftsbereiche auf und vergab sie an alle ihre Enkel. Über die Jahrhunderte wurden diese Anteile an unterschiedliche Adlige weiterverkauft oder vererbt.

Und Johann Malterer und seine Frau hatten einen bedeutenden Sohn - Martin Malterer.

Er war aber nicht ihr eigen, sondern ein Findelkind und es wurde eines Tags in Breisach vom Rhein angespült. Die Frau Johanns zog das Weidenkörblein heraus und der Junge hatte ein feines Faszenettlin (Taschentuch) bei sich, worauf gestickt stand der Junge sei von edler Abkunft. Später zog die Familie nach Freiburg wo der junge Martin auch aufwuchs. Später heißt es über ihn dann: Ritter Martin Malterer entstammte einem reichen Freiburger Patriziergeschlecht. Im Jahr 1354 kaufte er die Herrschaft Kastelburg (Waldkirch im Breisgau) für 2140 Silberlinge. Malterer wohnte in der Burg und nahm Umbauten an ihr vor. Im Jahr 1377 trat Malterer in den Dienst Erzherzogs Leopolds von Österreich. Damit erreichte er eine weitgehende Befreiung der Herrschaft von österreichischen Lasten und Pflichten. 1379 wurde er Landvogt im Breisgau und im Elsass. Bedeutende Ausbauten an der Kastelburg wurden durchgeführt. Im Jahr 1386 zog Malterer als persönlicher Beschützer des habsburgischen Erzherzogs Leopold III. und Bannerträger der Freiburger in Richtung Sempach in der Schweiz. In der Schlacht bei Sempach schlugen die Eidgenossen die Habsburger am 9. Juli verheerend, was letztlich zu ihrer Unabhängigkeit vom Hause Habsburg führte. Die Freiburger Ritterschaft und der Adel zahlten damals einen gewaltigen „Blutzoll“, Malterer und mehr als 40 Kämpfer kehrten nicht mehr zurück, so auch ein Ritter derer von Endingen, 3 Keppenbacher Ritter, Markgraf Otto von Hachberg, welcher dann in Thennenbach vor dem Hochaltar bestattet wurde und viele andere edle Ritter des Breisgaues, des Elsaß und der Ortenau, ja aus dem ganzen südwestdeutschen Raum. Der Überlieferung nach fand man Malterer über der Leiche des jungen Erzherzogs liegend. 1386/87 verlor die Maltererfamilie die Kastelburg, da keine männlichen Erben Malterers vorhanden waren. Die Burg wurde Gegenstand abenteuerlicher Vergaben und Verpfändungen der Habsburger.

Aus dem Endinger Stadtarchive Uk.Nr. 7. Pergament Original mit dem Siegel der Stadt Endingen.

Quelle: Stefan SCHMIDT: Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K. 1998

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