Endinger Urkunden
Aus Endinger Geschichte
1256, Oktober 4., Endingen a. K.
Ein Schiedsgericht aus Bürgern der Stadt Freiburg - Mitbürgern des Klosters Tennenbach - unter Vorsitz von Rudolf von Usenberch und des Markgrafen H.[einrich] von Ha[c]hperch, des Schultheißen (scultetum) Walther und Peters, miles de Stoufen, von der Seite des Klosters und des Vogts von Limperg und Rudolfs militem dictum Rúthistoc[k] entscheidet im Streit des Klosters mit den Weisweiler Vögten (advocatis eiusdem ville de Wiswil), videlicet domino Hermanno et domino Johanne militibus: Der Harderer Hof (curia dicta Harden sita in banno Wiswil), den Walther von Gerolsegge zu seinem Seelenheil mit allem, was dazugehört, dem Kloster geschenkt hatte, hat ebensolches Recht an Wald und Weide im Weisweiler Bann wie die anderen Dorfgenossen (uti deberent communibus silvis et pascuis sicut et ceteri attinentes banno superius memorato). Verhandelt in Gegenwart des genannten Abtes und zweier Mönche, des Bur.[kard] incisore und des A. cellerario und des Konversen C.[onrad], gen. Mile, R.[udolfs] von Usenberc, des Markgrafen H[einrich] von Hahperc[h] und des milite ... dicto de Domo, sowie der Freiburger militibus (Ritter) K.[onrad] und K.[onrad] von Zeringen, K.[onrad] von Túselingen, Hugo von Tottinchouen, W.[alther] Schultheiß von Endingen und W.[alter], genannt cellerario (Kellermeister), sowie des Vizeplebans der St. Peters-Kirche in Endingen und der militibus von Weisweil. Siegel: Abt Rudolf des Klosters Tennenbach (ab), Graf K.[onrad] von Friburg (ab), Markgraf H.[einrich] von Ha[c]hberg (stark beschädigt), die Bürgerschaft von Freiburg (ab), Schultheiß Walther von Endingen (besch.) und die genannten milites (Ritter) de Wiswil (besch.). 1256, 4 nonas octobris in cimeterio (auf dem Friedhof, um die Kirche) sancti Petri in Endingen. Quellen: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch S. 34, 2009. GLA, Karlsruhe 24/586. Aus dem Thennenbacher Archive. Kop. Karlsruhe, GLA 67/136 f. 326 - 2 Kopp. ebd. 21/3604 - 2 Kopp. 1701, April ebd. 24/586 ZGO Bd. IX (1858) p. 336; HEFELE: Freiburger Urkundenbuch Bd. I Uk.Nr. 156; Tennenbacher Güterbuch p. 193/94; Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg Bd. I Uk.Nr. h19. Quelle: Regesten der Herren von Geroldseck Uk.Nr. 52.
Quellen: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch S. 63, 2009. Zur Bestimmung der Gewannnamen siehe: Endingen am Kaiserstuhl – Die Geschichte der Stadt 1988, Katasterplan u. S. 674 f.; WILHELM: Corpus der altdeutschen Orginalurkunden bis 1300 Uk.Nr. 794.
1258 März 15/16. Freiburg i. Br.
Graf Konrad von Freiburg, Graf Rudolf (IV.) von Habsburg und der Herr von Üsenberg entscheiden unter Darlegung des bisherigen Verlaufs des Rechtshandels zwischen dem Abt und Konvent von Tennenbach einerseits und den Herren Herman und Johannes von Weißweil andrerseits, daß der Hof von Tennenbach an der strittigen Almende das gleiche Recht haben soll, wie irgend jemand von Weißweil.
Wir herrin grave Cuonrat von Vriburch, grave Ruodolf von Habspurch, der herre von Uosinberch, tuon kunt allen die nu[n] sint un[d] harnach (danach) kunftig werdent, daz der appet von Tennibach un[d] dîu samenunge[n] (Konvent) ze krîege (Streit hatten) wurden mit her[r]n Hermanne un[d] her[r]n Johannese von Wiscewil (Weisweil/Rhein) umbe die almêinde (Allmend), die dar[zuge]heorît un[d] in den hof ce Hardern, der krieg wart gelazen (die Streitsache wurde verwiesen) an den schultheizen von Endingen an her[r]n Peter von Stouphin (diese Herren von Staufen saßen irgendwo am nördlichen Kaiserstuhl, vermutlich um Endingen, sie haben nichts gemein mit den Herren der Stadt Staufen im Markgräflerland), an den vogit (Vogt) von Limp[ur]ch (Burgvogt der Limburg, bei Sasbach am Rhein), an her[r]n Rîutistoch von Teningen, un[d] waz da obeman (der Obmann, hatte den Vorstiz) der herre von Uosinberch, die gaben daruber rê[c]ht ze Endingen, un[d] wurden dariuber [ein] brîef (Urkunde) gegebin (ausgestellt), umbe (über) die brîefe, wie man die verstan (verstehen) sêolte, entwurfen (überwarfen, nicht einigen) si[e] sich bedenthalben, [so] daz wart gezôgen fiur (vor) uns vorgenan[n]ten herrin, do ertêilton wir [a]uf unsern êit, un[d] alle die da warin, daz der herrin hof von Tennibach ze Hardern, allez daz re[c]ht sol[l] han (haben), an wûnne (Gewann) un[d] an wêide, an hôlze (Wald, Holzeinschlag) un[d] an velde, alse jeman[d] da von W[e]iscew[e]il, un[d] daz dîeselbun (dieselbe) almeînde nîeman[d] verkoufen sol[l], no[c]h emmag (haben soll) mit rê[c]hte, âne (ohne) gemêinen rát un[d] willen, alre (als) der gebîurschefte (Bauernschaft, Gemeinde). An dîerre (dieser) urtêilde waren mit uns: her[r] Ruodolf von éi[ch]stat (Eichstetten am Kaiserstuhl), her[r] Walther der alte Kóler (Koler von Endingen), der schulthêiz von Endingen, her[r] Lîudewig der schulthêize von Vriburch, her[r] Herman[n] Snêweli, her[r] Uolrich der Rintkoufe (Rindkauf, Viehhändler oder schon Eigenname, taucht mehrfach bei Thennenbacher Beurkundungen auf), her[r] Buggenrîuti, her[r] Cuonrat von Zeringen, an de[r] marckete,der Wilde (an dem Markt, vermutlich genannt: „der Wilde“), un[d] ander[e] [Leute] genuoge. Dur[c]h daz, daz diz stête bl[e]ibe un[d] nîut (nicht) vergessin wurde (werde), so han (haben) wir vorgenan[n]te herren di[e]sen brief (Urkunde) gestetet (gestattet) un[d] besi[e]gelt [und] unser ingesigele dran gegeben, ze vestenunge (zur Festigung) un[d] darzuo der sta[d]t ingesigele von Vriburch, wande ez ouch da geschach (weil es auch da geschah), dez já[h]res dovon gottes geburte wâren zwelfhundert ja[h]r êhtewi (acht ?) un[d] fîunfzig ja[h]r, ze mitten merzin (März).
Quelle: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 34; Regesten der Herren von Geroldseck Uk.Nr.52.
1258 November 5., Endingen a. K.
Markgraf Heinrich II. von Hachberg (1231 – 1290) macht mit anderen Herren, Rittern und Edlen einen Vergleich zwischen den Edlen von Weisweil und Kloster Thennenbach wegen des Dorfes Hardern (hier ist der Harderer Hof gemeint). Erwähnt von G. FÖRSTER : Relatio genealogica et histor. von denen Marggrafen von Hochberg (Hachberg).
GLA, Karlsruhe Handschrift 363,21. Quelle: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 34; Johann Christian SACHS Bd. I, p. 402. Quelle: Richard FESTER: Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, Bd. I, p. h4 Nr. h21.
1276 Juni 15. Kloster Wonnenthal bei Kenzingen
Äbtissin Gisela von Wonnental und ihr Konvent beurkunden, daß sie mit Abt Heinrich von Tennenbach und seinem Konvent 20 ihrer Lage nach genau beschriebene mannehowot gegen 8 mannehowot und ½ manewerch, die ebenfalls ihrer Lage nach genau beschrieben sind, sowie ein Ohm Rotwein und ein Huhn, deren Herkunft genau angegeben ist, ausgetauscht haben. Desgleichen tauschen sie die Einkünfte von einem Ohm Weißwein zu St. Georgen gegen die Einkünfte von einem Ohm Weißwein zu Amoltern.
Es sunt wissen alle die nu[n] sint, un[d] die harnach kúnftig werdent, daz wir swester Giesle, du ebbetischen von wúnnental, un[d] die semenunge (Samenungen = Konvent) geme[i]nliche der selbun sta[d]t mit dem abbet Henrich von Tennibach un[d] der semmunge gemenliche e[i]n we[c]h[s]els uberein kamen, daz wir i[h]n[en] gaben ze Endingen zehen manne[s]howot (1 Mannshauet = ca. 4,5 ar) friges un[d] lidiges guotes, ze wilebach (Wilbach – an Riegeler u. Bahlinger Bannscheid, zwischen Wolfsgrube und Mulipfad; Wilbacher Rebgasse 1774) a[c]hte manne[s]howot an zwein stu[c]ken, obertalb reptor (Freiburger Tor oder Rebtor) driger manne[s]howot un[d] niderthalb der baldinger wege (der Bahlinger Weg führt durchs Bigard, den oberen Schambach und den Wilbach) fúnf manne[s]howet, un[d] ze slinberg (Schlimberg – zwischen Wilbach und Schambach; Schlinberg 1344) zwege manne[s]howot. Dawider gebent 4 un[d] e[in]hs manne[s]howot de[r] lit zeg uoffenhart (oberer und unterer Ufenhard – zwischen Krummacker und Salental; Wufenharts Kinze 1344, Wolfenhart 1381) zwege manne howet, un[d] an schoene[n]berg (oberer und unterer Schönenberg – zwischen Nächstental und Etzental; ze Schoenenberg 1308, am Schönenberge 1344) e[i]n halb manewerch lit bi swiger un[d] e[i]n amen (1 Ohm = 63,84 l. nach dem Endinger Weinmaß) rotes wines den wir i[h]n[en] gaben von des guot[es] von Falkenste[i]n un[d] e[i]n huon (Hühnerzins), un[d] daz siu hatton ze Ammolter[n] von her[r]en Cuonrat i[h]reme munich von Wilen (Wyhl am Kaiserstuhl) un[d] darzuo sol[l] man wissen me daz wir dem vorgenemte[n] abbete von Tennibach un[d] der semenunge gaben enen amen geltes wisses wines ze Gergen, umbe enen amen geltes wisses wines ze Amoltern un[d] daz dis stete belibe enzwúschunt unsun, i[h]nen de gibe ich du vorgeprochen ebbetichenne unseren brief d[em] abbet Henrich von Tennibach un[d] siner semenunge unseren brief besigelt mit unserme ingesigele un[d] an disem we[c]hsel was abbet Henrich un[d] der kelner her[r] Azzekint, vn[d] der von Bongarten (wohl ein Zisterzienser aus dem Kloster Baumgarten – Pomarium, im Elsaß), un[d] bruoder Orttolf. Dirre we[c]hsel geschach do man za[h]lte von got[t]es geburte zwelf hundert ja[h]r un[d] se[c]hs un[d] sibenzig ja[h]r an dem tage Vitis martyris in dem kloster ze wúnnental.
Zu den Endinger Gewannangaben siehe: Endingen am Kaiserstuhl - Geschichte der Stadt, 1988 p. 676 f. und Katasterplan im Buchdeckel. Quelle: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 51; WILHELM: Corpus der altdeutschen Orginalurkunden bis 1300 Uk.Nr. 281.
1279., Freiburg i. Br.
Gütliche Scheidung in dem Streit zwischen dem Deutschordenshaus zu Freiburg und dem Kloster Thennenbach um das Gut des Dekans Walther von Endingen. Es wird zu wissen getan, daß der Streit zwischen dem Deutschordenshaus zu Freiburg i. Br. und dem Kloster Tennenbach betreffend das Gut des verstorbenen Dekans Walther von Endingen auf gütliche Weise beigelegt ist, wie folgt: Die Deutschordensbrüder zu Freiburg erhalten den Hof und ein Mannwerk Reben, das aus zwei ihrer Lage nach näher beschriebenen »Stücken« besteht. Hingegen erhält das Kloster Tennenbach das andere Gut Walthers, wofür es 20 Mark an die Deutschordensbrüder in Freiburg zahlt. Beide Parteien werden den Nutzen, der sich aus dem Gesamtgüterkomplex bis zum [nächsten] 11. XI. ergiebt, gleich teilen und das gesammte Gut im Voraus gemeinsam verri[c]hten, alse es denne zinses het. Die Äcker, auf denen noch nicht gesät ist, soll das Kloster sogleich zur Verfügung haben, alse si sint gebuwen.
Es sun wissen alle die disen brief sehent alder hoerent lesen, das dú missehelli un[d] der krieg der da wa[r] zwosschont den bruodern von demme Túchen huse von Vriburg un[d] deme abbete von Tennibach un[d] siner semenunge. Umbe hern Waltheres seligen des têkanes von Endingen guot. Alsus guelike (allem Glück) ist gescheiden, also daz die bruoder von demme Túschen huse sun han den hof un[d] ein manewerch reban lit bi deme hove an zwein stúkelin da ein stúkeli vor kinzun (Kinzig), uswendig dem graben das ander, un[d] svuas es me ist das sun si dem closter vou i[h]rme (von ihrem) guote wider gen, alse den niescer un[d] den ri[c]hter von Endingen re[c]ht tunket un[d] sun das guot volle búwen mit i[h]r choste[n]. Aber der abbet un[d] das closter sun han alles das ander guot es si eigen alder erbe das her[r]n Waltheres sêligen was, un[d] hant darumbe geben zewenceg marche silbers den bruodern von de[m] Túscen huse, un[d] sun denne beide teile den nuz alles des guotes gelichelike teilen un[d] sun das guot alles vor us gemeinlike verri[c]hten, swas davon gat hinnan ze sante Martins mes, un[d] darnach sol jê[d]weder teil sin guot verri[c]hten alse es denne zinses treit (trägt). Aber die acker die nút geseget sint die sol das closter jê[t]c[t] unt in siner gewalt han alse si sint gebúwen. Disú schidunge geschach ze Friburg in der Túschon bruoderon hus da der lantcommendúre bruoder Reinlo was, un[d] bruoder Burchart, un[d] bruoder Cuonrat Bugenruti, bruoder Uolrich der Rintkofe, bruoder Heinrich von Valkenstein, bruoder Heinrich Chuekeli, bruoder Ruodolf Chuekeli, bruoder Johannes von Ophingen, un[d] ander genuege, aber an des closters stat[t] was der abbet, un[d] bruoder meinwart der kel[l]ner, un[d] bruoder heinrich der schroeter, bruoder Ruodolf der senger, her Walther von Heitershein un[d] ander genuege. Daz aber dis stete von beiden teilen belibe, so ist dirre brief gemakot (gemacht) un[d] gesigelt mit des abbetes ingesigel von Tennibach un[d] mit des huses ze Friburch der Túschon bruoderon ingesigel ze einer vesti un[d] ze einer stêti des ja[h]res do man za[h]lte von gottes gebúrte zwelfhundert un[d] sibenzeg un[d] n[e]ún Ja[h]re.
Original GLA, Karlsruhe 24/13. Aus dem Thennenbacher Archive. Quelle: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 54; Friedrich HEFELE: Freiburger Urkundenbuch Bd. I p. 286 f. Uk.Nr. 318, Freiburg i. Br. 1940; WILHELM: Corpus der altdeutschen Orginalurkunden bis 1300 Bd. I p. 348 Uk.Nr. 373.
1284 Februar 4., Freiburg i. Br.
Das Kloster Adelhausen verkauft seine Güter und Einkünfte zu Endingen, Königschaffhausen, Jechtingen, Forchheim und Bergen dem Kloster Wonnenthal um 29 Mark Silber. Ein Thennenbacher Mönch als Schreiber wird vermutet.
Wir svester Elizabeth von Bugingen du priorin un[d] du semenunge von Adelnhusen der Predeger ordens (Ordo fratrum Praedicatorum, abgekürzt OP. = Dominkanerinnen) tuen allen kunt, die nu sint un[d] nah uns kont, die disen brief sehent oder hoerent lesen, daz wir mit gemeinem rat willecliche un[d] einhellecliche ierkelicher unserre froewen sunderliche un[d] allersament gemeinliche hen verkofet unser guet (guet oder guot = das Gut) un[d] gelt frieliche unde lidecliche in den bannen der doerfer ze Endingen (am Kaiserstuhl), ze Kungesschaf[f]husen, ze Uetingen (Jechtingen), ze Vorchein (Forchheim) un[d] ze Bergen (wohl Kiechlinsbergen, was auch als bergenunder bezeichnet wird, wohl aber nicht das über dem Berg liegende Oberbergen), nuen some (Saum) wisses wines geltes, zwelf mutte rog[g]en geltes un[d] vier schillinge un[d] ein pfunt pfenninge geltes der ebtischennun un[d] der semenunge von Wunnental des ordens von Citels umbe an einun driseg marche silbers Friburger geloetes, un[d] vergehen, daz wir disselben silbers sin gewert ganzliche von in un[d] das wir disselbe silber hen gekeiret in meren un[d] bessern nuz unsers closters, un[d] hen su gesezet in l[e]ipliche gewe[h]r disselben guetes un[d] virzihen wir uns alles des re[c]htes, des wir un[d] unser na[c]komen solten un[d] moe[c]hten nu oder hie[r]na[c]h gewunnen un[d] gehan an demselben guote, un[d] sin wir alle geverde ir wer disselben guotes vor allermen[g]lichem na[c]h re[c]hte, sua (so) sus (sie es) bedurfen, un[d] geben in disselbe guot fúr lidig un[d] fr[e]i eigen un[d] sin des ir we[h]r vor aller men[g]lichem; un[d] sua (so) in dis[es] guetes uet wirt abe gewunnen mit re[c]hte, daz wir bessern sun (sollen), daz sun wir i[h]n[en] erse[t]zen mit anderm unserm gelt oder guot in einem manode (Monat),so es uns wirt kunt getan. Un[d] beschach dis ze Adelnhusen vor uns der vorgenemter priorinun, vor svester Elsebethun Kuechelinun (Küchlin), der subpriorinun, svester Villiep, der schaf[f]enerinun, svester Margaretun von Bussenanch, svester Uedelhilt (Adelhilde) von S[ch]nabelburg, svester Agnesun der Cregerinun, svester Adelhe[i]t Spoerlinun, svester Engelsi von Endingen (im Verzeichnis der Schwestern als: „Engelsindis de Endingen priorissa 1288“, bei Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch Bd. I p. 299 als: „Engelli bez. Engelsindis von Endingen“ aufgeführt), svester Gerdrut von Nufran (wohl aus dem Dienstmannengeschlecht zu Neufrach bei Überlingen) der kusterinun, svester Gerdrut der schaffenerinun, svester Elsebethun von Vilingen, svester Annun (Anna) der Turnerinun, svester Me[c]ht[h]ilde der Malerinun, der kornmeisterinun un[d] vor andern froewen gnuegen an aller der semenunge (die Samenungen sind der Konvent) stete un[d] wart gevertigot ze Friburg under der rihteloben (Gerichtslaube = Rathaus) mit bruoder Heinrich unserm schaf[f]ener un[d] gewissem botten vor hern Huge von Munzingen, hern Kolmanne dem alten, hern Kuechelin, hern Ruodolfe dem Rintkofen den rittern, hern Burcharde von Benzhusen unserm kapelan, vor Hermanne Wissilberlin un[d] vor andern biderben lueten gnuegen. Un[d] daz dis stête un[d] ungebrochen von uns un[d] allen unsern na[c]komen iemerme (immerda) belibe, darumbe hen wir svester Elizabeth du priorin un[d] wir du semenunge von Adelnhusen gen der ebtischenun un[d] der semunge von Wunnental disen brief ze einer vestenunge (Festigung) besigelt mit unsern ingesigeln. Wir brueder Dietrich der prior un[d] die brueder ze den Predegern des huses von Friburg, wan dis beschehen ist mit unserre wissende un[d] willen, hen och unseru ingesigel gehenket ze einem offene urkunde an disen brief. Wir her Johannes Reinbotte der schultheisse un[d] wir der rat (Gemeinderat) von Friburg hen o[u]ch unserre stete ingesigel durch bette derselbun priorinun un[d] der semenunge von Adelnhusen ze einem offenne urkunde un[d] bezugunge (Bezeugung) gehenket an disen brief. Dirre brief wart geschriben un[d] gen ze Friburg in der sta[d]t in dem ja[h]re, do man za[h]lte von gottes gebuerte zwelf hundert ja[h]r ahzeg ja[h]r un[d] vier ja[h]r, an dem ne[c]hsten fritage na[c]h unserre froewen tag ze der lie[c]htmes[s] (Maria Lichtmeß).
Original mit 3 beschädigten Siegeln, GLA, Karlsruhe 25/11. Aus dem Wonnenthaler Archive. Quelle: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 59 f.; Friedrich HEFELE: Freiburger Urkundenbuch Bd. II p. 9 Uk.Nr. 5, Freiburg i. Br. 1951; WILHELM: Corpus der altdeutschen Orginalurkunden bis 1300 Bd. II p. 66 Uk.Nr. 638.
1286 März 10. Endingen a. K.
Konrad Rasche, Bürger von Endingen, beurkundet, daß er und seine Erben von Bruder Friedrich, dem Komtur, und den Brüdern des Johanniterhauses zu Villingen des Hegenings Gut, das im Endinger Bann liegt, zu einem rechten Erbe empfangen habe gegen Lieferung von 10 Saum Weißwein im Jahr am 16. X. tritt Besitzwechsel [durch Todesfall] ein, so haben die Erben Konrads einen Ehrschatz von einem Pfund Wachs zu entrichten und die Johanniter haben diesen das Gut unverzüglich zu rechtem Erbe zu leihen. Ein Transfix beschreibt das Gut genauer. In dieser Urkunde taucht erstmals das Rebgewann „Zenlinsberg“ auf, aus dem später der „Enlinsberg“, dann der „Englisberg“ und schließlich der „Engelsberg“ geworden ist. Dieser Weinberg stammt von der Familie des Thennenbacher Abtes Johannes Zenlin und kam später ans Kloster Thennenbach.
Ich, Cuonrat Rasche ein burger ze Endingen, dun kunt allen den die disen brief sehen oder horent lesen, daz ich von den ge[i]s[t]liechen liuten, bruoder Friderich, ein[e]s conmendiure (Ordenskomturs), un[d] den bruodern gemeinlich sante Johannestez ordens, des [s]pitales von J[e]r[usa]l[e]m, des huz ze Vilingen, mir un[d] allen minen erben, dez Hegeniges guote daz siu kefetan (kauften) umbe Albern, un[d] Heinric[h] sinen vettern, den man sprichet von Werwenwag, in dem banne ze Endingen han enphangen, ze eine[m] re[c]hten erben umbe zehen soeme (1 Saum = 127,69 l. nach dem Endinger Weinmaß) wises winez, ze g[eb]en jergelich an sante Gallen tag alder e, ob ich wil. Swen aber, sich dazselbe guote endernen ist deheine (keine) w[e]ise. So sun (sollen) mine erben desselben guotez den vorgenanten bruodern geben ein phunt wa[c]hses ze e[h]rschaz, un[d] sun siu (sollen sie) denne ane (ohne) allen furzo[r]gge minen erben liehen dazselbe guote ze re[c]hte[m] erbe als davor gesc[h]rieben ist, un[d] ze einer bestetunge alles, dez so hie[r] vorgeschrieben ist gibe ich in disen brief besigelt mit der burger insigel von Endingen. Wir, die burger gemeinlich von Endingen veriehen (verkünden) an disem brief, daz wir unser insigel hen[c]ken an disen brief ze eine[r] urkunde alles dez so davor geschrieben ist diur[ch] her[r]n Cuonrat, dez Raschen bette. Diz beschach ze Endingen do man za[h]lte von gottes gebiurte zewelfhunder ja[h]re, hazeg (achzig) sun (und) se[c]hse ja[h]re an dem ne[c]hesten sunnentag vor sante Gregoriun tag, vor bruoder Friderich, dem vorgenanten conmediure (Komtur) bruoder, H[einrich] von Rotwil[e]r, bruoder Ruod[olf] Lap[p]en, bruodern sante Joh[anns] ordens, un[d] dem von Hegeling dem dechan von Endingen, her[r]n Huge Siman, dem Nieser, Walter dem Ri[c]hter, Walter dem Pheliuger (Pflüger), Bugginriutin, Cuonrat dem Raschen dem Grozen, Cunrat Raschen, Bugginriutis to[c]hterman un[d] anderen e[h]rberen livten vi[e]l den o[u]ch ze geloben ist.
Daran hangend ein Transfix von gleichzeitiger, vielleicht gleicher Hand:
Diz ist daz guote ze Endingen dez huz ze vilingen; ze Cruzere (heute unbekannt, vielleicht identisch mit: Kreuzrain, ze Crutzereine, genannt 1347) in 3 mannehowat reben, un[d] ze gebundelchi 12 mannehowat akers un[d] reben, un[d] zen Ruesten (zwischen Bigart und Herzen, am Freiburger Weg) 5 mannshowat reben, un[d] ze gebundelchi 4 juchart akers, un[d] Zenlinsperge (heutiges Gewann: Engelsberg) 5 mannehowat reben, un[d] ze Diule (Gewann: Diel, bei der Stadt, zwischen Enkental und Schambach) 4 mannehowat reben, un[d] ze Slinberch (heutiges Gewann: Schlimberg, zwischen Schambach und Eckkinzig, auch genannt: 1344) 3 mannehowat reben, un[d] ze Azengrobe (heutiges Gewann: Atzelgrube, Atzel = Elster) 1 mannehowat reben, un[d] ze der welphegrube (Wolfsgrube, am Freiburger Weg, zwischen Eckkinzig und Habstel) 3 manewerch, un[d] zer Sunnewerbelun („Sunnewirbele“ = Feldsalat, altes Endinger Gewann, ehem. Lage unbekannt) 1 manewerch, un[d] ze Nehestental (heutiges Gewann: Nächstental, Richtung Amolter Heide) 5 mannehowat reben, un[d] ze here[n]zun (heute unbekanntes Gewann, vermutl. Name: am Herren Zaun) 2 mannehowat reben, un[d] ze Biuhelingen (Gewann: Bühle, oder Bihli, am Königschaffhauser Weg, 1308 genannt: ze dem Bühellin) 3 mannehowat reben, un[d] an Schriveberg 2 mannehowat reben, un[d] ze Saluntal (Gewann: Salental, zwischen unterem Ufenhard und Kornberg) 3 mannewerch, un[d] dabi der vogelinnun [s]tu[c]ke (Vogelplatz, zwischen Niederdorf und Hennen Gärtle) 3 mannewerch, un[d] ze Slinberg 3 mannehowat reben, un[d] in dem banne wider Schafehusen, an zewein stu[c]ken 2 juchart akers, un[d] in dem banne wider Riegel 3 juchart akers, un[d] ze Endingen der hoefe dez dechen, un[d] in Reinvntal ein holze.
Quellen: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch S. 63, 2009. Zur Bestimmung der Gewannnamen siehe: Endingen am Kaiserstuhl – Die Geschichte der Stadt 1988, Katasterplan u. S. 674 f.; WILHELM: Corpus der altdeutschen Orginalurkunden bis 1300 Uk.Nr. 794.
1293 Mai 1., Freiburg i. Br.
Mechthild, Ehefrau des verstorbenen Hug von Malterdingen, und ihr Schwiegersohn Konrad der Trösche beurkunden, daß sie dem Abt und Konvent von Tennenbach ihr Gut zu Endingen, das die Nießerin bewirtschaftet, und das alljährlich am 11. November 12 Mutt Weizen und 12 Mutt Roggen Endinger Maßes einbringt, für 28 Mark Silbers Freiburger Gelötes verkauft, und daß sie das Geld vollständig erhalten haben. Sie haben ihnen [den Brüdern] den Besitz als Eigentum übergeben und werden im Bedarfsfall wer sein. Das Gut ist der Niesserin und ihrer Erben rechtes Erblehen. Bei Änderung des Besitzstandes ist 1 Scheffel Weizen ze erschaze zu geben.
Wir fro[u] Me[c]htild Huges selingen frowe von Maltertingen un[d] Cuonrad der Troesche miner To[c]hterman tuen kunt allen die di[e]sen brief (Urkunde) sehent oder hoerent lesen, daz wir hen den erbern herron dem abbet un[d] dem convent von Thennibach hen verkoffet unser guet daz wir ze Endigen hatton, daz du (die) Niesserin [be]b[a]uewet un[d] giltet allu ja[h]r zwelf mutte (1 Mutt, oder modi, oder Scheffel = 74,2 Liter, nach dem Endinger Maltermaß) weissen, un[d] zwelf mutte rogen Endinger mes[s], alse es jeze ist zegenne (zu geben), ze sante Martines mes[s], umbe ehtuewe (acht) un[d] zvenzeg marche silbers Friburger geloetes, un[d] sin[d] desselben silbers von i[h]n[en] ganzliche gewert un[d] hein (haben) wir di[s]selbe guet i[h]n[en] ge[gebe]n fur lidig e (und) [e]igen, un[d] sun o[u]ch i[h]r desselben guetes wer sin sva un[d] venne v in bedurfen vn[d] ist disselbe guet der froewen der Nieserinvn un[d] i[h]r erben re[c]ht erbe. Un[d] svenne (wenn) es sich endert, so sol[l] man gen einen schefol weissen, ze e[h]rschaze. An di[e]sem koffe was der abbet Meinwart von Thennibach, brueder Heinr[ich] Beging der grosse kel[l]ner (Großkeller oder Cellerarius = Wirtschaftsverwalter des Klosters, immer ein Pater, kein Bruder), her[r] Hueg von Munzingen, her[r] Johannes Kuecheli, her[r] Johannes von Munzingen, her[r] Goetfried von Herdern ritter, her[r] Ruodolf Wollebe, Luetfried Aschier un[d] s[e]in su[h]n Luetfrit, her[r] Cuonrat der alte Hafener, un[d] ander[e] biderbe luete vi[e]l . Un[d] daz dirre ko[u]f stête belibe darumbe hen wir denselben herron g[egeb]en di[e]sen brief, besigelten mit der stette ingesigel von Friburg. Wir her[r] Dieterich der Schultheisse, un[d] der rat von Friburg hen durch der vorgenemeter froewen von Maltertingen un[d] durch Cuonrades des Troeschen bette (Bitte), gehenket unserre stette ingesigel an di[e]sen brief, ze einem offenne urkunde. Dirre brief wart g[egeb]en in dem ja[h]re, do man za[h]lte von gottes geburte zwelfhundert ja[h]r, nuenzeg, un[d] dru (drei) ja[h]r, an sante Walpurge tag.
Quelle: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 71 f.; Friedrich HEFELE: Freiburger Urkundenbuch Bd. II p. 158 f. Uk.Nr. 139, Freiburg i. Br. 1951; aus dem Thennenbacher Archive GLA, Karlsruhe 24/13; WILHELM: Corpus der altdeutschen Orginalurkunden bis 1300 UkNr. 1740.
1294 Juni 24., Baldingen (Bahlingen am Kaiserstuhl)
Die Brüder Hesse von Üsenberg und Heinrich von Geroldseck beurkunden, daß die Streitigkeiten zwischen dem Abt von Tennenbach, seinem Kloster und der Klausnerinnenstelle von Keppenbach einerseits, und dem Grafen Wernher von Eichstetten andrerseits, um den Besitz des verstorbenen Konrads des Schülers von Baldingen wie folgt geschlichtet sind: Graf Wernher soll allen Besitz Konrads erhalten, den dieser seiner Tochter, der Klausnerin von Keppenbach, und dem Kloster Tennenbach gab. Dafür sollen Wernher und seine Erben von näher bezeichnetem Besitz alljährlich im Herbst 6 Saum Weißwein sowie 4 Mutt Weizen und 4 Mutt Roggen bis zum 15. August geben. Es folgt ein genaues Verzeichnis der Leute, die auf dem Gut sitzen, und ihrer Zinspflicht. Aus dem Gut erhält das Kloster Andlau 3 Saum Rotwein, ½ Mutt Korn und 20 Pfennige, der Schultheiß von Endingen ½ Mutt Hafer, 6 Pfennige, 2½ Hühner und 15 Eier. Es werden weitere Ländereien mit Zinserträgen aufgezählt. Aus diesem Gut sind die genannten Abgaben an die beiden Klausnerinnen von Keppenbach, Schwester Margarete und Schwester Metze, sowie nach deren Tode dem Kloster Tennenbach abzuführen. Bei Handänderung geben die Erben 1 Scheffel Weizen als Ehrschatz. Graf Wernher soll den gesamten genannten Besitz gut instand halten und wird ihn vom Schaffner des Klosters empfangen. Zeugen: abt Meinwart von Thennebach, bruoder Meinwart und bruder Konrad Ricgoldei, der leutpriester (Pfarrer) von Eistat (Eichstetten), Walther und Gerhard, schultheisen von Endingen, Húc (Hugo) Sygebotte von Waltkilche, Cuonrad der Resche, Húc Búcgirúti, Heinrich der Ruober, Johannes Wirselin, Waltkuone s[e]in bruoder, Berolt Herbest, Cuonze Racze, Wernher Schelcher, Uolrich von Sexauowe (Sexau). Ze Baldingen, 1294, an sancte Johanneses dag des doufers (Täufers).
Wir her[r] Hesse herre von Uosenberg un[d] her[r] Heinrich von Gerrroltzecge, gebruodere tuen kúnt, allen den die di[e]sen brief ansehent oder hoerent lêsen, das die missehelli un[d] der kriec dú (der) da was, zwnschont dem ..... abbet von Thennebach un[d] sime clostere un[d] der closenerinan von Keppenbach stât einhalb, un[d] Wernher deme graven von Eîstat (Eichstetten a. K.) anderhalb, umbe Cuonrate seligen des Schuoler von Baldingen (Bahlingen a. K.) guot, ist also gescheiden das Wernher der grave von Eîstat sol[l] han (haben) alles da guot, das Cuonrates seligen des Schuolers was un[d] gab s[e]iner do[c]hter der closenerinun von Keppenbach un[d] deme closter von Thennibach, das sol[l] han alles[zu]ament: Wernher der graven un[d] sol[l] g[eb]en davon er un[d] alle s[e]ine erben jergelich (jährlich) se[c]hs soume (1 Saum = 127,69 Liter nach dem Endinger Weinmaß) wîzes wines, ze herbeste un[d] vîere mutte (1 Mutt oder modi oder Scheffel = 74,2 Liter nach dem Endinger Maltermaß) weîzen un[d] vîere mutte roggen zwnschont (zwischen) unsere frouwen mê[ss], ane (ohne) alle geverde un[d] ane uallen fúrzog (Verzug). Di[e]s ist aber das guot, davon er un[d] s[e]in[e] erben di[e]sen zins jergelich sun (soll) g[eb]en. Der hof mit aller begrîfunge (Begreifung – Beschreibung), so darzuo [ge]hoeret [besteht aus folgendem :] aber ein stukke ze mittelin leîmen ist se[c]hs manne[s]hôwet (1 Mannshauet oder Mannwerk oder Mannsmad = 4,5 ar), ze gistenriet zweî manwerch un[d] dab[e]î drier manne[s]hôwet ze hêgi, ein manwerch danach [a]uf zile, ein juchart (1 Jauchert = 34, 9 ar (alt), oder heute 36 ar) ze dattendal, ein juchart ze ôtmatten ein halbe juchart. Dis sint die zinse die d[a]rin [ge]hoerent. Walther Ergelin ein soum rotes wins (Wein) un[d] ein kappen (Kapaun = verschnittener Hahn, Abgabe als Zeichen der Leibeigenschaft). Huc (Hugo) Sygebotte ein âmen (Ohm) rotes wins un[d] ein stucke ze dietwege ein eîmer rotes wines. Walther Morhart von eîme stucke ze Crúze (Kreuz) se[c]hs vîerteil (1 Vierteil wohl Viertel = 2 mannshauet oder ca. 9 ar) wises wines, Uolrich Wocheri wises wins zwei vîerteil un[d] ein kappen, der junge Storlin ein vierteil rotes wines. S[e]in vâter siben schillinge pfenninge un[d] eîn kappen. Schepfels seligen frouwe von Endingen zwêne schilling un[d] drú (drei) huenre (Hühnerzins), Ruodolf Rose fúnf schillinge un[d] ein kappen, Claus von Rotwilre (Rotweil i. Kaiserstuhl) se[c]hs pfenninge, Johannes Helbelinc ein schillinc un[d] ein kappen. Joh[ann]es der Sûter von Eî[ch]stat zwei huenre. Von diseme vorgenante[n] guote git man der frouwen von Andelah (Kloster Andlau im Elsaß) drie soume rotes wines. Un ein halb mutte kornes un[d] zwenzig pfennige unde eime schultheisen von Endingen ein halb mutte habern un[d] se[c]hs pfenninge, dritehalb hun (3 ½ Hühnerzins) un[d] fùnfzehen eiger (Eier). Darzuo [ge]hoeret aber eine matte hinder der kilchen, ist vierdehalbes mannesmatte (1 Mannsmad oder Manshauet = 4,5 ar), davon gi[b]t man ein[en] halben soum rotes wins un[d] ein schillinc pfenninge, ze wingarte vîere manne[s]howet da[von] gat ein âme rotes wines, von ze wilbach ein eîgene juchart un[d] ein eîgene matte gennant lachen, der Dôner von einre matte se[c]hs schillingen, Walther der W.cher se[ch]stenhalben schillinc, Huc Sigebotte fúnf schillinge. Von disime guote das hie[r] vorgescri[e]ben ist, davon sol[l] er di[e]sen vorgenante[n] zins g[eb]en un[d] desselben guotes des Drufe, wirt ane (ohne) allen schaden un[d] geverde den zwein closenerinan von Keppenbach: s[ch]wester Margerêten un[d] swester Metzin un[d] deme clostere von Thennebach îemer mê (für immer) nach irme dode (ihrem Tode zu eigen sein). Un[d] swenne (wenn) es sich wandelot (wandelt), so sun (sollen) die erben g[eb]en ein schef[f]ol (Scheffel oder Mutt oder modi = 74,2 Liter nach dem Endinger Maltermaß) wîezen (Weizen) ze e[h]rschatze. Un[d] sol[l] das guot alles han (halten) in guoten bûwe (Bau = Zustand) und sol[l] es empfahen (empfangen) von des closters schafenere (Grangienmeister Thennenbachs zu Bahlingen). An dirre schiden (dieser Entscheidung) was (waren anwesend): abbet Meinwart von Thennebach un[d] bruoder Meinwart, bruoder Cuonrat Ricgoldei, der lú[i]tprister (Leutpriester, plebanus, Pfarrer, Kirchherr) von Ei[ch]stat her[r] Walther und her[r] Gerhart schultheisen von Endingen, Hûc (Hugo) Sygebotte von Waltkilchen (Waldkirch im Elztal), Cuonrat der Resche, Húc Búcgirúti, Heinrich der Ruober, Johannes Wirselin, Waltkuone s[e]in bruoder, Ber[t]olt Herbest, Cuonze (Kuno) Racize, Wernher Schelcher, Uolrich von Sexauowe (Sexau) un[d] andere lútie (Leute) vi[e]l. Darumbe das dis stete belibe, so ha[be]n wir her[r] Hesse von Uosenberg und her[r] Heinrich von Geroltzecge, wand (weil) di[e]s vor un[s] geschach (geschah), gehen[c]ket unsere ingesigeli (Siegel) an die[sen] briefe (Urkunde) mit unser herren de[s] abbete von Thennebach ingesigeli ze einer vesti (festen) un[d] zuo einer offenunge (Eröffnung, Veröffentlichung) di[e]s[er] dinges. Dis geschah ze baldingen (frühere Bezeichnung für Bahlingen am Kaiserstuhl) des ja[h]res da man za[h]lte von gottes gebúrte zwelfhundert viere un[d] núnzig ja[h]r an sancte Johanneses dag des doufers.
Original: GLA, Karlsruhe 24/144. Aus dem Thennenbacher Archive. Siegler: Abt Meinwart, Hesso von Üsenberg (zerstört) und Heinrich von Geroldeck (Siegeltyp 2, beschädigt). Quellen: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 73; WILHELM: Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis 1300 Bd. III Uk.Nr. 1980; Regesten der Herren von Geroldseck Uk.Nr. 295.
1309 Juni 21., Endingen a. K.
Burkard, Herr von Uesenberg beurkundet ein Übereinkommen mit der Stadt Endingen über die Klöster in der Stadt, über eine Steuerbefreiung des Berthold Waffeler auf Lebenszeit, die auf Bitte seines Schwagers Johannes von Swarzenberg und seines Vetters Walther von Gerolzzecge zustande gekommen ist, und über den Frieden in der Stadt während seiner Fehden. Siegel des Ausstellers, Johannes von Schwarzenberg, Walther von Geroldseck. 1309, Sa. vor Johannestage des Toufers.
Quellen: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 83; Heinrich Maurer: Urkunden zur Geschichte der Herrschaft Üsenberg Nr. 13 (aus dem Stadtarchiv Endingen); Regesten der Herren von Geroldseck Urkunde Nr. 371.
1319 – 1334
De cuius domus [et] harea dantur omni anno rectori ecclesiae sancti Petri in Endingen <duo cappones - sic locavit eandem haream Johannes de Gerolzzegge rector tunc ecclesie sancti Petri in Endingen - cum consensu patrone domine ... abbatisse de Andela eidem Johanni incurato et sius successoribus, prout eciam litteras sigillatas ab eodem rectore ecclesie Sancti Petri et ab ipsa abbatissa habemus.
Quellen: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 85; Tennenbacher Güterbuch 1317 -1341 S. 156 (Sp. 285); Regesten der Herren von Geroldseck Uk.Nr. 412.
1320 – 1322 Kaiserstühler Krieg
Wegen der Vogtei des Dorfes Bickensohl waren zwischen den Brüdern Burkart III. und Gebhart von Üsenberg einerseits und den Herren von Falkenstein im Jahre 1320 Streitigkeiten entstanden. In diese wurden als Verwandte der letzteren auch die Schultheißen von Endingen auf ihrer Burg Koliberg verwickelt. Im Bund mit den Bürgern der Stadt Endingen erstürmten die Üsenberger im Herbst 1321, ohne daß eine Absage vorherging, die Burg und brannten sie aus. Dabei wurden Ritter Thomann von Endingen und dessen Brüder, der Edelknecht Johann und der Schlettstadter Johanniterbruder Walther, die Söhne des verstorbenen Schultheißen Walther von Endingen hinterlistig erschlagen. Diese Gewalttat erregte solches Entsetzen, daß Graf Konrad und die Stadt Freiburg, wo die Frau des erschlagenen Johann herstammte, denen von Üsenberg den Krieg erklärten. Der Krieg wurde nach damaliger Kampfesweise meist mit Überfällen und Berennungen, mit Raub und Brand geführt, wodurch die heimgesuchten Orte im Breisgau solch greuliche Verwüstungen erlitten, daß im folgenden Jahr eine Teuerung entstand. Die Herren von Üsenberg mit ihrer Stadt Endingen wurden schließlich so in die Enge getrieben, daß sie im April 1322, um eine völlige Niederlage zu verhüten, den Herzog Leopold von Österreich und den Bischof von Straßburg um Vermittlung baten. Deren Vermittlung führte nun am 20. April 1322 in Kenzingen zu einem Waffenstillstand und bald darauf zu einem schiedsrichterlichen Ausgleich...
Ganz sicher wurde auch die Abtei Thennenbach unter ihrem damaligen Abt Johann I. v. Todtnau bei diesem Krieg in Mitleidenschaft gezogen. Besaß das Kloster doch in fast jedem Dorf des Breisgaues Felder, Wald, Zinsen, Einkünfte und hatte fast überall in den Städten und Dörfern Höfe, sowie dazwischen ihre Grangien. Neutralität in diesem Konflikt zu waren, kann für die Thennenbacher nicht einfach gewesen sein, denn die beteiligten Familien hatten im Kloster Äbte gestellt und zahlreiche Stiftungen gemacht, so nachweislich die Üsenberger und die Falkensteiner. Auch die unterstellten Nonnenklöster, so Wonnenthal und Güntherstal, aber auch die Marienau waren davon betroffen.
Quellen: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 86; hw. Dr. Adolf Futterer, Geistl.Rat: Endingen 1972 S. 100.
1334 Mai 31.
Markgraf Heinrich IV. von Hachberg ist Zeuge des Verkaufs genannter Güter und Gülten Rudolfs des Unsteten von Endingen an das Kloster Thennenbach.
Quellen: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 91; Original GLA, Karlsruhe; Richard FESTER: Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg Bd. I. p. h 19 Nr. h 182.
1385 Juli 10., Burg Hachberg
Markgraf Hans (Johann 1386 – 1408) von Hachberg tauscht mit Abt Jakob und dem Convent des Klosters Thennenbach (Tenibach) seinen Hof in Freiburg gegen den Hof des Klosters in der Stadt Endingen. Mitsiegler: die beiden Brüder des Ausstellers Markgraf Otto und Markgraf Hesso.
Quellen: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 114; Original GLA, Karlsruhe. - Auszug bei Johann Daniel SCHÖPFLIN: Historia Zaringo Badensis Bd. V, p. 522; Richard FESTER: Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg Bd. I. p. h 37 Nr. h 363.
1401 März 29.
Die Städte Freiburg, Kenzingen und Endingen urkunden auf einer Tagsatzung, daß Cueny von Motterstegen (jetzt Mutterstegenhof bei Mussbach im Freiamt, Badisches Amt Emmendingen) und Hanman des Brennen Sohn von Gutenrode (Ödung oder umbenannt bei Keppenbach und Reichenbach Bad. Amt Emmendingen) als angebliche Pfänder (umb das sy pfant sin soltent) für Markgraf Hesso (I. 1408 – 1410), Herrn von Hachberg, von dem Edelknecht Wilhelm von Niederbronn (Brunne) gefangen genommen worden seien, und entscheiden auf Ansuchen des Abtes (Johann IV. Mütteler von Waldkirch, Abbatiat 1396 – obiit (verstorben) 4.6.1421), daß die Gefangennahme zu unrecht geschehen sei, weil die vorgenannten Eigenleute des Abtes seien.
Quellen: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 117; Thennenbach Güterbuch 1317 - 1341 folio 248a, GLA, Karlsruhe.- Nach Mittheilung Obsers; Richard FESTER: Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg Bd. I. p. h 45 Nr. h 444.
1407 Dezember 19., Waldkirch
Hans Kichlin von Waldkirch der Jüngere, Edelknecht, verkauft mit Einwilligung des Stiftes Andlau und seiner Vettern seinen Anteil an der Vogtei des Dorfes Kiechlinsbergen, das heißt ein Viertel derselben, an das Kloster Thennenbach um 40 Mark Silber. Original Pergament mit 6 Siegeln, dabei die Einwilligungsurkunden des Stifts Andlau im Elsaß und der Vettern und ein Vidimus des Konsensbriefes. Das ist der Grundstein für die Ortsherrschaft Thennenbachs über das Dorf Kiechlinsbergen am Kaiserstuhl.
Quellen: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 117; GLA, Karlsruhe 24 Convolut 39 Nr. 806. Aus dem Thennenbacher Archive. (frdl. Mitteilung Gregor Swierczyna, Stadtarchivar von Waldkirch).
1436 Mai 29., Burg Hachberg (Hochberg)
Markräfin Anna von Baden, angerufen zur Entscheidung in einem Streit zwischen Abt Martin von Thennenbach (Tennybach) und Martin, Kirchherrn zu Hochberg, um zwei Häuser, genannt das Steinhaus und das Neue Haus (Nüwhuss) zu Endingen, die, von Abt Martin wegen versessener Zinsen gerichtlich angesprochen, diesem durch inserierten Urteilspruch von 1433 Oktober 13. zuerkannt worden waren, entscheidet, saß Martin der Kirchherr dem Abte die noch ausstehenden Zinsen bis 24. Juni bezahlen und der Abt die Häuser ihm alsdann wieder übergeben solle, im Nichtzahlungsfall der Abt jedoch die Häuser behalten dürfe, ohne daß Martin der Kirchherr die fernerhin zu beanspruchen habe. - Markgräfin Anna siegelt. - Orginal mb. c. sig. pend. K. - H. Diese Urkunde beweist also, daß Abt Martin I. Schönspach von Thennenbach nicht wie es überall heißt 1438 den Stab ergriff, sondern schon vor dem 29.5.1436 elect war, und sein Vorgänger Abt Rudolf Zoller hier schon resigniert hatte.
Quellen: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 122; Heinrich WITTE: Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg Bd. III, p. 63 Nr. 5535.
1446 März 31. / Vidimus 1467 Montag nach St. Oswaldtag
Pfanderhöhung um 200 Gulden durch die Stadt Endingen a. K., für die Wasserfeste Schaffgiessen, bei Wyhl am Rhein an die Herrschaft Österreich.
Wir Conrat Grave von Tiwingen und Herr zu Liechtenegk, tugen kunt meniglichem mit di[e]sem Brieff, das wir am hüttigen Tage gesehen und lesen gehört haben, einen fürstlichen Brieff. Ein perment (Pergament) geschrifft und Insigel gantz gerecht unverse[h]rt und o[h]ne allen Argwon l[a]utet von Wort zu Wort also: Wir Albrecht von Gotts Gnaden Herzog zu Österr[e]ich, ze Steier, ze Kernden und ze Crain, Grave ze Tirol ect., bekennen für den aller durchluchtigsten Fürsten und Herren Fri[e]drichen Romischen Kunig ect., unsern gnedigen, lieben Her[r]en und Bruder, uns und unsren lieben Vettern Hertzog Sygmunden der beider Gewalt wir haben und harungen (hierin) bruchen (gebrauchen) und unsren Erben als unser getruwen lieben Burgermeister Rate und Burgere gemeinlich zu Endingen den Schaffgiessen mit sime Zugehörung für emliff hundert Gulden, r[he]inischer [Währung] von unsern Vordern (Vorfahren), und dem H[a]use zu Österrich in pfandesw[e]ise innhabend nach Innhalt der Satzbrieffen in darrüber gegeben. Also haben wir zweyhundert Guldin, die sy uns zu unseren Handen [a]usgereicht und beza[h]lt haben, zu der obengemelten Summe zuen (dazu) geschlagen und in die Gnad gethan, und tun in die ouch wissenlich mit dem Brieff , das wir söllich Pfandschafft hynnfire (in Zukunft) nyemands ande[r]n versetzen, verkouffen noch zu lösen gonnen sullen, dann ob wire dieselben zu unseren und des Huses Österrich Handen lösen woltan. Und wenn wir oder unsere Erben söllich Losung thun, das die mit den dreitzahenhundert Guldin nach Innhalt der Satzbrieffen und di[e]ser unserer Gnade hernach geben geton werde a[h]n geverde (ohne Gefahr), mit Urkunde des Brieffs versigelt under unserem Sekret (das Sekret ist das geheime Siegel). Geben zu Brysach am Dornstag vor dem Son[n]tag Judica, in der Vasten[zeit], nach C[h]rist[i] Geburt viertzehenhundert und im sechsundviertzigsten Ja[h]ren, und stund unden uff spacio desselby Brieffs also geschriben d. d. m. Cons. Und wann di[e]s[e] hienongeschribene Abschrifft dem vorgemelten fürstligen Brieff an allen Worten gl[e]ich l[a]utet, darumb so haben wir Conrat Graffe von Tuwingen obgent (Acht gegeben) [a]uff pitt und bege[h]r der e[h]rsamen, wysen Burgermeister und Rat zu Endingen. Unser eigen Insigel zu Urkunde offentlichem hen[c]ken an di[e]s[en] Vidimus. So [ge]geben ist uff Mentag vor Sant Oswalds Tag, nach C[h]rists Geburt im viertzehenhundert und sybent und sechtzigisten Ja[h]ren.
Vidimus Datum ? hl. Oswald, Erzbischof von Worchester i. d. Kath. Kirche 28. Februar, Montag davor wäre also der 23. Februar 1467 oder hl. Oswald, König von Northumbria und Märtyrer i. d. Kath. Kirche 5. August, Montag davor wäre also der 3. August 1467.
Quelle: Stefan Schmidt: Die Geschichte des Dorfes Wellingen am Rhein, sowie das Lehen und die Wasserfeste Schafgießen 2008 S. 27; Original: Stadtarchiv Endingen a. K.
1467 April 21., Endingen a.K.
Jakob Wicker von Wyhl erhält das Falkensteiner Lehen von Junker Hans-Jakob von Falkenstein.
Ich Jeckli Wicker seßhaft zu Wile tun kunt allermeniglich und verguch offentlich mit disem Brieff, das ich mir allen minen Erben und Nachkommen recht und redlich zu einem rechten, steten, ewigen Erbe in erbswise und nach erbsrecht empfangen habe und empfange auch in Krafft dises Brieffs von dem frommen, festen Jungherr Hans-Jacob von Falkenstein allen sinen Erben u. Nachkommen sin Lehen genant „der von Falkenstein“ mit Äckern und aller Zugehörde, als das gelegen ist in Wiler und in Wellinger Banne nach Innhalt der Brieffen und Rodel darüber gemachet. Des er mir ein Register übergeben hatt, jerlichs und jedes Jahrs besonder umb fünffhalb Mut Roggen gelts. Die ouch alle min Erben und Nachkommen dem benannten Jungherrn Hans-Jacob von Falkenstein, sinen Erben und Nachkommen hynannten alle Jahre zwischen den zweyen unserer lieben Frauen Tagen der _________ und ________ der danon zuo rechtem Zinse richten gebe bezahlen und gon Endingen in die Stadt, in des Schaffners Huse wer der sy Zidten ist ________ und sollen on ihren Costen und Schaden und mit Namen by zweyen Pfennig des besten Roggen, so man der Zidt Jahrs uff dem Kornmarkt zu Endingen veil uinder ungenerlich. Ich, min Erben und Nachkommen sollent ouch die Acker in das vorgenannte Lehen gehörende in guten Ehren und gewönlichen Buowen (Zustand) halten und haben mit ________ angen und Arden, als dem Erbsrecht ist on alle Geverde. Und des alles zuo worem (wahren), offenem Urkunde, so habe ich Jeckly Wicker obgenannt mit Ernst erbetten den ehrsamen, wysen Pauluz Metzger dirrezydt Burgermeister zu Endingen daß er sin Ingesigel doch im sime Erben und Nachkommen unschädlich für mich, alle mine Erben und Nachkommen öffentlich hett gehenkt an disen Brieff. Der geben ist uff Zinstag vor Sant Jörgentag, des heiligen Ritters, nach Christs Geburt im viertzehenhundert und sybten und sechtzigschten Jahren.
Quelle: Stefan Schmidt: Die Geschichte des Dorfes Wellingen am Rhein, sowie das Lehen und die Wasserfeste Schafgießen, 2008; aus dem Stadtarchiv Endingen Uk.Nr. 74.
1487 April 23., Waldkirch
Die Kaplane des Stifts St. Margarethen zu Waldkirch verkaufen mit Bewilligung des Kapitels dem Kloster Thennenbach einen Saum (127,69 l nach dem Endinger Weinmaß) ewigen Weingeldes zu Königschaffhausen am Kaiserstuhl um 3 ½ Pfund Pfennig.
Original Pergament mit Siegel. GLA, Karlsruhe 24 Convolut 46 Nr. 933. Aus dem Thennenbacher Archive (frdl. Mitteilung Gregor Swierczyna, Stadtarchivar von Waldkirch).
Quelle: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 130.
1490 August 17., Waldkirch
Konrad Vogler, Bürgermeister der Stadt Endingen als Lehensmann des St. Margarethenstiftes zu Waldkirch ist bei einem Vergleich zwischen der Stadt Waldkirch und dem Kloster St. Margarethen zu Waldkirch, neben zahlreichen Persönlichkeiten beteiligt. Zinstag nach Unsrer liben frowen tag ze mittem Ougsten: Hans von Rechberg von Hohenrechberg, freier Vogt des St. Margarethen Stiftes zu Waldkirch, Abt Michael Sitz von Thennenbach, Dr. decr. (des kanonischen Rechts = Kirchenrecht) Konrad Stürtzel, königlicher Kanzler, Peter zum Wyger (vom Weiherschloß zu Emmendingen), Ritter; Rudolf von Blumenegk, Konrad von Bossenstein, Rudolf Küchlin, Balthasar von Ow, Jörg von Kippenheim, Konrad Schnewelin von Crantznow, Hans Hüpschman und Konrad Vogler, Bürgermeister zu Endingen am Kaiserstuhl, Lehensmann des vorgenannten Stiftes, vegleichen, unter Beiziehung von Graf Rudolf von Werdenberg, Johannitermeister in deutschen Landen, Graf Konrad von Tübingen, Herrn zu Lichteneck, Junker Antoni von Staufen, Herrn antoni von Landegk, Ritter; Kaspar von Klingenberg, Amtmann zu Hochberg, Hans Jakob von Falkenstein, Bastian von Landegk und Ulrich Riedrer, Stift und Stadt Waldkirch wie folgt: Der Vertrag von 1486 über Kornzoll und Schaffner, der 1491 ausläuft, wird erneuert und soll ewig bleiben. Der Vertrag von Donnerstag vor Quasimodo geniti der Pfaffen fasnacht 1479, betreffend den städtischen Weinsticher und seinem Lohn wird ebenfalls erneuert und erläutert, besonders dessen dritter Artikel. Siegler: Stift St. Margarethen zu Waldkirch, Heinrich von Rechberg, Abt Michael Sitz von Thennenbach (hier wäre sein Siegel interessant – wir kennen es nämlich nicht), Peter zum Wyger (das Wappen des Ritters Wendel zum Wyger, mit der Jahreszahl 1529 – vermutl. der Sohn des Genannten, findet sich unter den Standesscheiben im Endinger Rathaus) ; Stadt Waldkirch.
Original Pergament mit 5 Siegeln. GLA, Karlsruhe 26 Nr. 37, Regest: ZGO Bd. 36 (1883) p. 232/33. (frdl. Mitteilung Gregor Swierczyna, Stadtarchivar von Waldkirch).
Quelle: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 130 f.