1497 Januar 18., Breisach a. Rhein
Aus Endinger Geschichte
Hans von Lor sass zu Gericht im Namen von Bürgermeister und Rat der stadt Breisach und tut kund, dass dem Hans Bobenberger als Schaffner des Klosters Marienau das Haus des Steffan Hagen selig in der Vorstadt hinter dem Zehenthof wegen versessener Zinse gepfändet und nach Ausbietung von der Kanzel im Münster gerichtlich zugeschlagen wurde. Urteilssprecher: Junker [Ger]Vasius von Pforr, Meister Joc. Zengel, Meister Ludwig Spillmann, Hans Judenpräter und Andreas Rich. Der Schultheiss siegelt mit seinem Privat-Siegel. Mitwuch nach Anthony. Siegel fehlt.
Anmerkung: Im Endinger Rathaus befindet sich die Wappenscheibe des Hans Ludwig Spilmann mit der Jahreszahl 1529. Vermutlich handelt es sich hier um die gleiche Person, wie in obiger Urkunde. Die Familie Spilman ist in vielen Urkunden jener Zeit zu finden: 1461 wird Michel Spilmann als Mitglied eines Gerichts in Freiburg genannt; über Mannlehen, Zinsen und Gülten zu Endingen im Zusammenhang mit den Söhnen Ludwig Spilmanns tut Rudolf von Blumeneck 1523 kund. Quellen: Die Wappenscheiben im Endinger Rathaus v. Karl Kurrus in: Schau-ins-Land 87. Jahrgang 1969, Freiburg i. Br. S. 16 Tafel V a); Urkunden des Heiliggeist-Spitals Freiburg Band II. 1207. Schon 1442 wird Michel Spilmann, Seldner genannt; ebenda 1026; und Stadtarchiv Endingen Urkunde (MiBHK. Nr. 31, m 97) Nr. 31: April 29.
Quelle: Stefan Schmidt: Das Chorgestühl von Marienau und die Geschichte der Abtei 2004, Marienauer Urkundenteil S. 103.; Stadtarchiv Breisach Uk.Nr. 581.