1276 Juni 15., Kloster Wonnenthal bei Kenzingen
Aus Endinger Geschichte
Äbtissin Gisela von Wonnental und ihr Konvent beurkunden, daß sie mit Abt Heinrich von Tennenbach und seinem Konvent 20 ihrer Lage nach genau beschriebene mannehowot gegen 8 mannehowot und ½ manewerch, die ebenfalls ihrer Lage nach genau beschrieben sind, sowie ein Ohm Rotwein und ein Huhn, deren Herkunft genau angegeben ist, ausgetauscht haben. Desgleichen tauschen sie die Einkünfte von einem Ohm Weißwein zu St. Georgen gegen die Einkünfte von einem Ohm Weißwein zu Amoltern.
Es sunt wissen alle die nu[n] sint, un[d] die harnach kúnftig werdent, daz wir swester Giesle, du ebbetischen von wúnnental, un[d] die semenunge (Samenungen = Konvent) geme[i]nliche der selbun sta[d]t mit dem abbet Henrich von Tennibach un[d] der semmunge gemenliche e[i]n we[c]h[s]els uberein kamen, daz wir i[h]n[en] gaben ze Endingen zehen manne[s]howot (1 Mannshauet = ca. 4,5 ar) friges un[d] lidiges guotes, ze wilebach (Wilbach – an Riegeler u. Bahlinger Bannscheid, zwischen Wolfsgrube und Mulipfad; Wilbacher Rebgasse 1774) a[c]hte manne[s]howot an zwein stu[c]ken, obertalb reptor (Freiburger Tor oder Rebtor) driger manne[s]howot un[d] niderthalb der baldinger wege (der Bahlinger Weg führt durchs Bigard, den oberen Schambach und den Wilbach) fúnf manne[s]howet, un[d] ze slinberg (Schlimberg – zwischen Wilbach und Schambach; Schlinberg 1344) zwege manne[s]howot. Dawider gebent 4 un[d] e[in]hs manne[s]howot de[r] lit zeg uoffenhart (oberer und unterer Ufenhard – zwischen Krummacker und Salental; Wufenharts Kinze 1344, Wolfenhart 1381) zwege manne howet, un[d] an schoene[n]berg (oberer und unterer Schönenberg – zwischen Nächstental und Etzental; ze Schoenenberg 1308, am Schönenberge 1344) e[i]n halb manewerch lit bi swiger un[d] e[i]n amen (1 Ohm = 63,84 l. nach dem Endinger Weinmaß) rotes wines den wir i[h]n[en] gaben von des guot[es] von Falkenste[i]n un[d] e[i]n huon (Hühnerzins), un[d] daz siu hatton ze Ammolter[n] von her[r]en Cuonrat i[h]reme munich von Wilen (Wyhl am Kaiserstuhl) un[d] darzuo sol[l] man wissen me daz wir dem vorgenemte[n] abbete von Tennibach un[d] der semenunge gaben enen amen geltes wisses wines ze Gergen, umbe enen amen geltes wisses wines ze Amoltern un[d] daz dis stete belibe enzwúschunt unsun, i[h]nen de gibe ich du vorgeprochen ebbetichenne unseren brief d[em] abbet Henrich von Tennibach un[d] siner semenunge unseren brief besigelt mit unserme ingesigele un[d] an disem we[c]hsel was abbet Henrich un[d] der kelner her[r] Azzekint, vn[d] der von Bongarten (wohl ein Zisterzienser aus dem Kloster Baumgarten – Pomarium, im Elsaß), un[d] bruoder Orttolf. Dirre we[c]hsel geschach do man za[h]lte von got[t]es geburte zwelf hundert ja[h]r un[d] se[c]hs un[d] sibenzig ja[h]r an dem tage Vitis martyris in dem kloster ze wúnnental.
Zu den Endinger Gewannangaben siehe: Endingen am Kaiserstuhl - Geschichte der Stadt, 1988 p. 676 f. und Katasterplan im Buchdeckel. Quelle: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 51; WILHELM: Corpus der altdeutschen Orginalurkunden bis 1300 Uk.Nr. 281.