1279 , Freiburg i. Br.
Aus Endinger Geschichte
Gütliche Scheidung in dem Streit zwischen dem Deutschordenshaus zu Freiburg und dem Kloster Thennenbach um das Gut des Dekans Walther von Endingen. Es wird zu wissen getan, daß der Streit zwischen dem Deutschordenshaus zu Freiburg i. Br. und dem Kloster Tennenbach betreffend das Gut des verstorbenen Dekans Walther von Endingen auf gütliche Weise beigelegt ist, wie folgt: Die Deutschordensbrüder zu Freiburg erhalten den Hof und ein Mannwerk Reben, das aus zwei ihrer Lage nach näher beschriebenen »Stücken« besteht. Hingegen erhält das Kloster Tennenbach das andere Gut Walthers, wofür es 20 Mark an die Deutschordensbrüder in Freiburg zahlt. Beide Parteien werden den Nutzen, der sich aus dem Gesamtgüterkomplex bis zum [nächsten] 11. XI. ergiebt, gleich teilen und das gesammte Gut im Voraus gemeinsam verri[c]hten, alse es denne zinses het. Die Äcker, auf denen noch nicht gesät ist, soll das Kloster sogleich zur Verfügung haben, alse si sint gebuwen.
Es sun wissen alle die disen brief sehent alder hoerent lesen, das dú missehelli un[d] der krieg der da wa[r] zwosschont den bruodern von demme Túchen huse von Vriburg un[d] deme abbete von Tennibach un[d] siner semenunge. Umbe hern Waltheres seligen des têkanes von Endingen guot. Alsus guelike (allem Glück) ist gescheiden, also daz die bruoder von demme Túschen huse sun han den hof un[d] ein manewerch reban lit bi deme hove an zwein stúkelin da ein stúkeli vor kinzun (Kinzig), uswendig dem graben das ander, un[d] svuas es me ist das sun si dem closter vou i[h]rme (von ihrem) guote wider gen, alse den niescer un[d] den ri[c]hter von Endingen re[c]ht tunket un[d] sun das guot volle búwen mit i[h]r choste[n]. Aber der abbet un[d] das closter sun han alles das ander guot es si eigen alder erbe das her[r]n Waltheres sêligen was, un[d] hant darumbe geben zewenceg marche silbers den bruodern von de[m] Túscen huse, un[d] sun denne beide teile den nuz alles des guotes gelichelike teilen un[d] sun das guot alles vor us gemeinlike verri[c]hten, swas davon gat hinnan ze sante Martins mes, un[d] darnach sol jê[d]weder teil sin guot verri[c]hten alse es denne zinses treit (trägt). Aber die acker die nút geseget sint die sol das closter jê[t]c[t] unt in siner gewalt han alse si sint gebúwen. Disú schidunge geschach ze Friburg in der Túschon bruoderon hus da der lantcommendúre bruoder Reinlo was, un[d] bruoder Burchart, un[d] bruoder Cuonrat Bugenruti, bruoder Uolrich der Rintkofe, bruoder Heinrich von Valkenstein, bruoder Heinrich Chuekeli, bruoder Ruodolf Chuekeli, bruoder Johannes von Ophingen, un[d] ander genuege, aber an des closters stat[t] was der abbet, un[d] bruoder meinwart der kel[l]ner, un[d] bruoder heinrich der schroeter, bruoder Ruodolf der senger, her Walther von Heitershein un[d] ander genuege. Daz aber dis stete von beiden teilen belibe, so ist dirre brief gemakot (gemacht) un[d] gesigelt mit des abbetes ingesigel von Tennibach un[d] mit des huses ze Friburch der Túschon bruoderon ingesigel ze einer vesti un[d] ze einer stêti des ja[h]res do man za[h]lte von gottes gebúrte zwelfhundert un[d] sibenzeg un[d] n[e]ún Ja[h]re.
Original GLA, Karlsruhe 24/13. Aus dem Thennenbacher Archive. Quelle: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 54; Friedrich HEFELE: Freiburger Urkundenbuch Bd. I p. 286 f. Uk.Nr. 318, Freiburg i. Br. 1940; WILHELM: Corpus der altdeutschen Orginalurkunden bis 1300 Bd. I p. 348 Uk.Nr. 373.