1290 November 3., Endingen a. K.
Aus Endinger Geschichte
Es wird beurkundet, daß Hug Buggenrüti von Endingen mit Einwilligung der Herren von Üsenberg einen Besitz im Bann von Endingen, der 23 Saume Weißwein, 20 Mutt Roggen und 6 Pfund Pfennige einträgt, an Gottfried von Schlettstadt für das Siechenspital zu Freiburg i. Br. für 91 Mark Silber verkauft hat. Hug hat gelobt, des Spitals wer für diesen Besitz zu sein.
Alle die di[e]sen brief ansehint oder hoerint lesin, die sun (sollen) daz wissen, daz her[r] Hug Buggenrútj von Endingen het verkouft ze Endingen, in dem banne drie unde zweinzig soume (1 Saum = 127,69 Liter nach dem Endinger Weinmaß) w[e]îs w[e]în[e]s geltis unde zweinzig mut[t] (1 Mutt oder modi oder Sester = 74,2 Liter nach dem Endinger Maltermaß) roggen unde se[c]hs pfunt pfeninge (1 Pfund Pfennig Breisgauer = Freiburger Währung = 240 Pfennig) geltis, unde het daz gegebin her[r]ne Goet[t]frit von Slezstat an des (das) Spitâls stat (Stelle) der siechon (Siechen-, Malatz- oder Gutleuthaus) ze Friburg, fuir re[c]ht lidig (ledig) eigen, umbe einun unde nunzig Mas (Mark) silbers, unde iit (ist) ouch des gewert von i[h]me unde beschah (geschah) das mit der herron von Uesinberg willen unde mit i[h]r hant (Hand, Willen, Zutun). Bédui (beide) her[r]ne Hessin (Hesso) unde her[r]ne Ruodolfes unde het ouch Buggenruitj gelopt, daz er desselbin (dasselbe) guotes (Hofgut), so[l]l des Spitâls wer (Wehrschaft) s[e]in fúr lidig (ledig) eigen. Haruber (darüber) ze eime urkúnde, das dis[es] wâ[h]r s[e]i, alse davor stat (steht) geschri[e]ben, so hein (haben) wir her[r] hesse unde her[r] Ruodolf, herren von Uesinberg unsirú ingisigel (Siegel) gehenkit an di[e]sen brief, unde wart der gegebin, do man za[h]lt von gottes gebúrt zwelfhundirt ja[h]r unde n[e]unzig [Jahr], an dem vridage (Freitag) na[c]h alre (aller) heiligon mes[s].
Quellen: Stefan Schmidt: Zur Geschichte der Stadt Endingen 2008; Urkunden des Heilig Geist-Spitals zu Freiburg Uk.Nr. 13. Aus dem Freiburger Stadtarchive.