Der 1634 erbaute Stammhof der Herren von Endingen in der Stadt Ettenheim

Aus Endinger Geschichte

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Der 1634 erbaute Stammhof der Herren von Endingen in der Stadt Ettenheim, als Lehensherren von Altdorf


Im „Endingischen Stammhof“, dem mächtigen, im Jahre 1634 erbauten Gebäude, das auf der Südseite der Thomasstaraße steht, befindet sich über dem Eingang zur Wendeltreppe das reich ausgestattete Alianz-Wappen der Herren von Endingen und der Truchseßen von Rheinfelden. Diese Arbeit des 17. Jahrhunderts (nach Franz Xaver Krauss: Kunstdenkmäler am Oberrhein), ist über einem Gesims angebracht, das zwei Löwenköpfe tragen, und weist eine, beinahe schon barocke Umrahmung auf. Die Herren von Endingen waren Lehensherren von Altdorf, und der Stammhof war Bestandteil des Altdorfer Lehens. Wolf Rudolf von Endingen wohnte 1610 in Ettenheim und 1618 starb er hier auch, er war verheiratet mit der Tochter des Jakob, Truchseßen (lateinisch: dapifer) von Rheinfelden, daher rührt dieses Doppelwappen. Wahrscheinlich hat der Endingische Stammhof unter dem großen Brand von 1637 stark gelitten. Um 1780 ging er an den Freiherren von Türckheim über, der ihn 1791 an Kardinal Louis René Edouard, Prinz von Rohan-Guémené, Bischof von Straßburg verkaufte, der im Stammhof seinen Hofstaat unterbrachte. Vom Badischen Staat, dem Erben der Straßburger Herrschaft, erwarb ihn am 3.2.1840 die Stadt Ettenheim für 2400 fl. (florin = Gulden). Diese verkaufte ihn am 20.3.1920 an den Vicentius-Verein, erwarb ihn aber am 21.12.1934 wieder zurück. In ihm befand sich lange Zeit die Amtsrichter-Wohnung, in der Zwischenkriegszeit das Schülerheim, die städtische Volksbücherei von Ettenheim, und nach dem Krieg war der Endingische Stammhof Flüchtlingsheim. Jetzt befindet sich er in einem baulich äußerst schlechten Zustand. Es ist nur zu hoffen, daß es der Stadt Ettenheim bald gelingen möge, dieses Bauwerk aus alter Zeit zu restaurieren und damit zu erhalten. (Robert Furtwängler: Geroldsecker Land Bd. XX und XXI, 1978/79. S. 8 ff.) Das beschriebene Alianz-Wappen am „Endingischen Stammhof“ zeigt in seinem (heraldisch) rechten Schild: über dem Wappen der Helm (einst blau) und darüber, als Helmzier den Endinger Löwen (einst rot). Der zweigeteilte Schild führt im oberen Feld den (einst roten) Löwen, und darunter im unteren Feld (einst blau). Wer mehr wissen will über dieses Wappen, der betrachte die Glasfenster des „Endinger Chörleins“ im „Münster unserer lieben Frau“ zu Freiburg im Breisgau.

Stefan Schmidt: Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K. 1999

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