Wolfsgrube

Aus Endinger Geschichte

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Das Endinger Gewann Wolfsgrube liegt unterhalb des Freiburger Weges und des Sumbergs, ganz oben im Wihlbach Tal und grenzt an das Gewann Eckkinzig. Die Wolfsgrube liegt an der Bahlinger Bannscheid und das angrenzende Bahlinger Gewann heißt Forschlen. Die Wolfsgruben werden urkundlich erstmals 1312 genannt, wo es heißt: 5 manshowat reben ze Wolfsgruoben.

1312 Juni 24., Freiburg i. Br.

Uolrich Famel, der Meister und die Brüder Pfleger des Heiliggeist-Spitals zu Freiburg bekennen, dass ihnen Cuonrat Villiep, Bürger zu Endingen und fro[w] Adelheid, seine eheliche Wirthin (Ehefrau) Gott zu Ehren und für ihr Seelenheil 20 Mark Silber Freiburger Währung gegeben haben und sie dessen an 6 Mannshauet (27 ar) Reben im Nächstental (Nehstendal) und 4 Mannshauet (18 ar) Reben oberhalb ihres Junkers [des edeln juncherren hern Gebhartes] (Jungherr Gebhard von Üsenberg – der Bruder des edlen Burkhards, Herrn von Üsenberg. Siehe Urkunde vom 12. März 1319, Endingen a. K. Nr. d) Trespenacker (türdi)1 zu Kagazhaldun2 in Endinger Bann gewährt haben. Die Donatoren (Stifter) erhalten dafür vom Heiliggeist-Spital 20 Mutt Roggen (entspricht 1484 l nach dem damals am ganzen Kaiserstuhle gültigen Endinger Maltermaß) jährlich in Leibgedingsweise von des Spitales Hof zu Endingen oder des Spitales Kornhaus zu Freiburg. Dieselben vergaben ferner an den Heiliggeist-Spital ihre Erblehen an einem Haus zu Endingen, und 5 Mannshauet Reben an der Wolfsgrube (zu Wolfsgrubun) und an der Holtzmarke zu Bahlingen (Baldingen) und empfangen diese Liegenschaften für einen Kapaun (kastrierten Hahn) jährlichen Zinses ebenfalls in Leibgedingsweise zurück. Dafür verspricht der Heiliggeist-Spital, die Jahrzeit[stiftung] der Donatoren mit einer Legelen (Schlegel) weissen Weines zu begehen. Zeugen der Beurkundung sind: her[r] Sneweli in dem Hofe (hove) der burgermeister (zu Freiburg), her[r] Heinrich von Munzingen, Cuonrat Dietrich Sneweli, Goetfrit und Oswalt von Tottinghofen, Cuonrat Sneweli, Volmar der Kempfe, Cuonrat ze der Bútze, Lutra der Habrer, Peter von Sölden (Seldan) und ander ehrbarer Leute genuog. Gegeben ward diese Beurkundung an sanct Johannes des Toufers tag.

Aus dem Freiburger Stadtarchive Pergament Original, Siegel ab.

Anmerkungen:

1 Beim Trespenacker findet sich der Zusatz bzw. der Verweis aufs Endinger Gewann: türdi – heute heisst's: Türle und liegt zwischen den Gewannen: Lehmgrube/Ziegelhütte, Röste oder früher Riest und grenzt auch ans Bigard.

2 Das Endinger Gewann: Kagazhaldun taucht später noch einmal auf, nämlich im Jahre 1534 als: Kappishalden nach den Aufzeichnungen des hw. Dr. Adolf FUTTERER, Geistl. Rat.

Quellenangabe siehe: Stefan SCHMIDT: Endinger Urkundenbuch Bd. I, 2010.


Zur Namensherkunft:

Wolfsgruben gab es, wie in Riegel und anderswo, auch hier in Endingen. Die Wölfe waren früher ebenso allgemein verbreitet, wie gefürchtet. In strengen Wintern kamen sie in Rudeln von den Vogesen herab über den Rhein, griffen Menschen an und drangen in Dörfern ein. Man machte deshalb Gruben zum Fangen dieser Bestien. Der Schuttplatz am Weg zum Silberbrunnen denkt den älteren Endingern noch gut, ebenso der Schmidt Franz, mit seinem weißen Zündapp-Roller (welcher hier seinen Dienst tat). Nun der Schutti-Schmidt (mein Vater) ist jetzt Rentner und der Schutzplatz eingeebnet und d'rauf stehn Reben und es gedeiht dort in bester Lage sicher nur edle Tropfen.

Quelle: Stefan SCHMIDT: Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K. 2010.

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